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Aktuelles

  

Leistungsfächer kommendes Schuljahr in der Q12: Englisch, Biologie, Politik und Gesellschaft, Geographie

Bei Interesse gerne bei der OSK melden.

Zeitzeugengespräch mit Ernst Grube

Holocaust Zeitzeuge teaser„Ich wollte nicht hassen, aber ich konnte nicht vergessen“
Ernst Grube

 

 

 

 

Ein besonderes Erlebnis wurde den 9. Klassen am 11. Juli zu teil.
Unsere Schule hatte die Ehre, Ernst Grube, einen der letzten lebenden Überlebenden des Holocausts, zu einem Gespräch mit Schülerinnen und Schülern begrüßen zu dürfen. In einer eindringlichen und persönlichen Erzählung schilderte der heute knapp 90-Jährige seine Kindheit als jüdisches Kind im nationalsozialistischen Deutschland – und machte deutlich, wie wichtig es ist, sich der Geschichte zu stellen, um die Zukunft menschlicher zu gestalten.

 

Wer ist Ernst Grube?
Ernst Grube wurde 1932 in München geboren. Als Sohn einer jüdischen Mutter und eines nichtjüdischen Vaters war er in der NS-Zeit von klein auf Diskriminierung, Verfolgung und Gewalt ausgesetzt. Die Familie wurde zunehmend entrechtet, ausgegrenzt und schließlich getrennt. 1945, kurz vor Kriegsende, wurde Ernst zusammen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Er überlebte – viele andere nicht.

 

Nach dem Krieg engagierte sich Ernst Grube über Jahrzehnte hinweg als politischer Aktivist, Gewerkschafter und unermüdlicher Aufklärer gegen das Vergessen. Bis heute besucht er Schulen, spricht mit Jugendlichen und berichtet – ruhig, sachlich, aber mit einer klaren Haltung.

 

Holocaust Zeitzeuge text

 

In der voll besetzten Bibliothek herrschte gespannte Stille, als Ernst Grube zu sprechen begann. Ohne Notizen, aber mit großer innerer Klarheit schilderte er seine Kindheit: den Ausschluss aus dem Kindergarten, die Verachtung auf der Straße, die Einsamkeit und Angst in der eigenen Stadt. Besonders eindringlich berichtete er von der Deportation seiner Mutter und der Trennung der Familie. Die Erlebnisse des Jungen, der damals nicht verstand, warum er anders sein sollte als andere, berührte.

 

Grube sprach aber nicht nur über das Leid, sondern auch über seine Konsequenz daraus: niemals wegsehen, niemals schweigen, niemals vergessen. Er betonte die Bedeutung einer offenen und demokratischen Gesellschaft, in der Ausgrenzung und Hass keinen Platz haben dürfen.

 

Im Anschluss an seinen Vortrag hatten wir Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

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