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Tag der offenen Tür und Infoabend
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Leistungsfächer kommendes Schuljahr

Folgende Leistungsfächer werden im nächsten Schuljahr in der Q12 angeboten: Englisch, Biologie, Politik und Gesellschaft, Geographie, Wirtschaft und Recht
Bei Interesse gerne bei der OSK melden.

Europa erleben – Am See

Europa erleben text3Nach zweieinhalb Tagen Rollen-Upgrading für die Schülerinnen des Leistungsfachs Politik und Gesellschaft schließt der Leiter des Planspiels „EuropaPolitik erleben!“ Marian Hummel mit dem Zitat von Max Weber: Politik ist „ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich.“

 

 

Wie mühsam das Bohren politischer Bretter ist, haben die Schülerinnen erfahren, als sie in der politischen Akademie Tutzing im Rahmen des Planspiels „Europa erleben“ in die Rollen von Mitgliedern der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Rates der Europäischen Union (Ministerrat) und der Presse schlüpften.

Europa erleben text4Europa erleben teaser

 

Sie spielten den Gesetzgebungsprozess am Beispiel der Klimagesetzgebung zur Reduktion von CO2 mit Hilfe von Zertifikaten, Steuern und Zöllen durch. Durch die professionelle Umgebung der politischen Akademie Tutzing am Starberger See und die ebenso professionellen Rollenbeschreibungen, die amtsangemessene Kleidung und auch die souveräne Betreuung durch Marian Hummel von der Universität Eichstätt wie auch Lena-Sophie Reinhardt wurden die Schülerinnen z.B. die Kommissionspräsidentin oder ein Mitglied einer Fraktion des Europäischen Parlaments (siehe unten).

 

So wurde dann verhandelt, es wurden Pressemitteilungen geschrieben, hitzige Debatten geführt und die Komplexität des Gesetzgebungsprozesses der Europäischen Union erlebt und damit verstanden, wie viel Leidenschaft Politik braucht – mehr als es im Unterricht je möglich wäre.

Es war ein großartiges Erlebnis für die Schülerinnen des Leistungsfaches Politik und Gesellschaft, das wir zusammen mit dem Städtischen Bertolt-Brecht-Gymnasium, dem Theodolinden-Gymnasium und dem Helene-Lange-Gymnasium Fürth organisiert und durchgeführt haben. Ein herzliches Dankeschön an die Akademie für politische Bildung Tutzing, Marian Hummel und Lena-Sophie Reinhardt.

 

Simone König

 

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Elisa als Kommissionspräsidentin:

Beim Europa-Planspiel in Tutzing hatte ich die Gelegenheit, die Rolle der Kommissionspräsidentin Frau Kowalski zu übernehmen. Als Christdemokratin aus Deutschland war es meine Aufgabe, den Gesetzesentwurf gleich zu Beginn in einer Rede vorzustellen.

Während des Planspiels begleitete ich sowohl die erste als auch die zweite Lesung und stand den Mitgliedstaaten für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Eine besonders spannende Aufgabe war die Moderation des Vermittlungsausschusses, in dem wir intensiv über strittige Punkte verhandelten. Schließlich gelang es uns, einen Kompromiss zu finden, mit dem alle Beteiligten zufrieden waren.

Durch die Übernahme dieser verantwortungsvollen Rolle habe ich viele Einblicke in die komplexen Entscheidungsprozesse der Europäischen Union gewonnen. Besonders beeindruckt hat mich, wie wichtig Kommunikation, Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit zum Kompromiss in der europäischen Politik sind. Insgesamt war das Planspiel eine wertvolle und lehrreiche Erfahrung.

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Rafiya als Abgeordnete des Europäischen Parlaments:

Ich war Teil des Europäischen Parlaments. Dort repräsentierte ich gemeinsam mit einer Mitschülerin die Grünen-Fraktion und durfte in die Rolle der Frau Steiner, einer äußerst erfahrenen, österreichischen Abgeordneten, schlüpfen. Das Planspiel veranschaulichte gut, wie schwierig es ist, ein Gesetz in der EU zu verabschieden. Mehrheiten, passende Kompromisse im Parlament finden und sein Wahlversprechen einhalten, das alles und noch mehr sind Herausforderungen, die man nicht unterschätzen darf.

Zudem wurde auch recht schnell klar, dass man als kleine Fraktion seine Vorschläge schwierig durchsetzen kann. Das Wahlverhalten meiner Fraktion hatte, sobald sich eine große Koalition gebildet hatte, keinen entscheidenden Einfluss mehr und dennoch haben wir unentwegt versucht, an die anderen Parteien zu appellieren, den Klimaschutz zu priorisieren und für strengere Maßnahmen zu stimmen. Insgesamt war es eine schöne Erfahrung, die mir lange in Erinnerung bleiben wird, denn es waren sehr aufregende drei Tage.

 

Larien als Abgeordnete des Europäischen Parlaments:

Bei dem EU-Planspiel hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, mich in die Rolle einer Politikerin zu versetzen und die EU-Gesetzgebung nachzuvollziehen, da ich aktiv am Prozess beteiligt war. Ich vertrat die Partei VVD aus Niederlande als Frau De Vries im Europäischen Parlament und war in der Fraktion „Renew Europe“.

Nach den ersten Debatten wurde mir schnell klar, wie anstrengend dieser Beruf sein kann, und dass sich niemals alle Punkte durchsetzen lassen, für die man sich einsetzt, gerade wenn die Kollegen wenig Kompromissbereitschaft zeigen. Gleich am ersten Tag mussten wir den Abend verlängern, weil wir uns auf keine gemeinsamen Änderungsanträge einigen konnten. Doch am nächsten Tag bildeten wir eine Mehrheit und schafften es, zeitsparend auf gemeinsame Punkte zu kommen.

Insgesamt fand ich es sehr unterhaltsam und hatte teils auch Spaß dabei, mich mit den rechtspopulistischen/-extremen Parlamentariern zu streiten, die zum Teil den Klimawandel leugneten. Nach diesem Planspiel habe ich zudem endlich verstanden, was hinter dem Emissionshandel steckt. Die Schülerinnen und Schüler der anderen Gymnasien waren alle sehr sympathisch und insgesamt war diese kurze Fahrt sehr prägend.

 

Zejneb als Mitglied des Europäischen Parlaments:

In meiner Rolle als Frau Botev, einem Mitglied der Fraktion der Europäischen Volkspartei, die sich aus christlich-demokratischen und bürgerlich-konservativen Mitgliedsparteien in der EU zusammensetzt, darunter auch meine bulgarische konservative Partei "GERB", habe ich zum ersten Mal einen kleinen Einblick in das Leben einer Politikerin im Europäischen Parlament bekommen. Zwei große Herausforderungen sind mir dabei besonders aufgefallen. Zum einem die innerparteiliche Uneinigkeiten, die es uns erschwert haben, einen gemeinsam Nenner in Bezug auf die Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen zu finden, da zum Beispiel einige von uns strikt gegen die Zusammenarbeit mit dem rechten Flügel waren und andere für diese Zusammenarbeit plädierten. Letztendlich haben wir uns entschieden mit den Liberalen und Sozialdemokraten zusammenzuarbeiten, um unsere Gesetze durchzubringen, da mit der Zeit klar wurde, dass man in der Politik auf Kompromisse eingehen muss, um eine positive Veränderung zu bewirken. Zum Anderen ist klar geworden, wie anstrengend und langwierig der Prozess der Verabschiedung eines Gesetzes tatsächlich ist, da wir etwa zwei Tage dafür gebraucht haben und der Prozess in der Realität etwa zwei Jahre dauert.

Das Wichtigste, was ich von diesen zweieinhalb Tagen mitgenommen habe, ist, wie notwendig und dringend Klimapolitik ist und etwas verändert werden muss, um unsere Erde und Menschen zu retten. Hinzu kommt, dass das Planspiel im Detail gezeigt hat, wie ein ordentliches Gesetzgebungsverfahren abläuft und wie die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union als Institutionen funktionieren.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Planspiel eine große Bereicherung war auf jeden Fall zu empfehlen ist.

 

Samar als Mitglied des Rats der Europäischen Union:

Ich durfte beim Planspiel „EuropaPolitik erleben!“ Slowenien im Rat der Europäischen Union vertreten. Zwar ist Slowenien im Vergleich zu anderen Staaten relativ unwichtig, aber durch erfolgreiche Verhandlungen konnte ich dennoch viele Ziele Sloweniens umsetzen.

Deshalb hat mir das Planspiel sehr gut gefallen, mir ist bewusst geworden, wie Politiker ganz gleich welchen Staat sie vertreten, trotzdem ihre Ziele erfolgreich vertreten können. So waren es drei spannende und auch anstrengende Tage, die wir in Tutzing verbracht haben.

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