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Aktuelles

Zurück im Schulalltag!

Wir sind wieder im schulischen Alltag angekommen  - doch eine kleine Gruppe aus neun Schülerinnen und zwei Lehrkräften hat sich auf eine Mission begeben!

Was unsere Schülerinnen in Jacksonville, Florida, alles erleben schildern sie in ihrem Live Blog. Diesen finden Sie hier

Das Sophie in Berlin

berlin2024 klein„Der Sommer kam und Berlin war der schönste Platz auf Erden. Wir hatten das Gefühl, im Mittelpunkt der Erde zu stehen. Dort, wo sich endlich was bewegte und wir bewegten uns mit.“ (Good Bye, Lenin)

Sommerliche Temperaturen, ein abwechslungsreiches geschichtliches und politisches Programm und schöne Momente – das alles bot die fünftägige Studienfahrt der 10. Klassen nach Berlin, die von 24. bis 28. Juni 2024 stattfand.

 

Zentraler Ausgangspunkt der Städtetour war das Meininger Hotel am Berliner Hauptbahnhof, das auch orientierungslose Menschen nicht verfehlen können. Dort checkten wir am Montagmittag nach einer etwas längeren Bahnreise ein. Nachdem wir unser Gepäck abgestellt hatten, brachen wir zu einem ausgiebigen gemeinsamen Spaziergang durch das Regierungsviertel und Mitte auf – vorbei am Bundeskanzleramt und dem Abgeordnetenhaus bis hin zum Brandenburger Tor. Im Humboldtforum, dem wiederaufgebauten Stadtschloss Berlins, sahen wir uns einen Film zur Geschichte des Ortes an. Den Abend durften wir, wie alle folgenden Abende, in Kleingruppen und nach eigenem Wunsch gestalten. Ob Picknick an der Spree oder U-Bahnfahrten in andere Berliner Kieze – die Sommerwärme machte es uns einfach, die langen Juniabende in Berlin zu genießen.

 

Am Dienstag beschäftigten wir uns mit der Teilung Deutschlands. Wir starteten mit der „Gedenkstätte Berliner Mauer“ an der Bernauer Straße, wo deutlich wurde, welch großer Einschnitt der Bau der Mauer für die Bürger*innen der Stadt Berlin gewesen sein muss. Anschließend fuhren wir zum Prenzlauer Berg. In der dortigen „Kulturbrauerei“ sahen wir uns die Ausstellung „Alltagsleben in der DDR“ an, die zeigt, wie die sozialistische Ideologie das gesamte Leben in Ostdeutschland zu durchdringen versuchte – von der Kinderkrippe über die Arbeitsbrigaden bis hin zur Freizeitgestaltung. Den späten Nachmittag verbrachten wir in Hohenschönhausen, wo wir eine eindrucksvolle Führung durch das ehemalige Untersuchungsgefängnis des Ministerium für Staatssicherheit erhielten, das für viele Oppositionelle der SED-Diktatur schicksalsprägend war.

 

Der Mittwochvormittag stand zur freien Verfügung. In Kleingruppen spazierten wir durch verschiedene Viertel Berlins, z.B. durch Kreuzberg, und probierten uns durch das multikulturelle Streetfood-Angebot der Stadt. Der Nachmittag stand im Zeichen des Bundestags. Nachdem wir gemeinsam in der Bundestagskantine gegessen und die großartige Glaskuppel des Reichstagsgebäudes besichtigt hatten, nahmen wir an einer Plenarsitzung des Parlaments teil, zu der auch eine Fragestunde mit dem Vizekanzler der BRD, Robert Habeck (Grüne), gehörte. Es war beeindruckend, wie fundiert und argumentativ überzeugend Habeck die Fragen des Parlaments beantworten konnte. Im Anschluss wurden wir von Daniel Föst (FDP), Bundestagsabgeordneter mit Wahlkreis München-Nord, empfangen, der uns seine politische Arbeit erläuterte. Durch den Besuch im Parlament und dieses Gespräch bekamen wir einen wichtigen Einblick in das demokratische System der BRD und seine Funktionsweise.

 

Am Donnerstag befassten wir uns mit der Diktatur der Nationalsozialisten und mit der Shoah. Wir besichtigten das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ südlich des Brandenburger Tors und das Dokumentationszentrum „Topografie des Terrors“ auf dem ehemaligen Areal der NS-Ministerien an der Wilhelmstraße. Beide Stätten machen die menschenverachtende Politik der Nazi-Diktatur auf unterschiedliche Weise deutlich. Am Nachmittag wurden wir durch das „Jüdische Museum Berlin“ geführt und erfuhren viel über das wechselhafte, immer wieder von politischer und sozialer Ausgrenzung und Verfolgung bestimmte Leben von Jüdinnen und Juden in Deutschland – im Kaiserreich, in der Weimarer Republik, in der NS-Zeit und in den Jahrzehnten seit 1945.

 

Am Freitagmorgen gab es ein letztes ausgiebiges Frühstück in unserem Hotel, bevor wir uns auf den Weg zu unserem Zug nach München machten. Dort kamen wir am frühen Nachmittag wieder an – müde, aber sehr zufrieden nach einer eindrucksvollen Zeit in Berlin!

 

Herzlichen Dank an Herrn Busl, Frau Angstwurm, Frau König, Herrn Costa, Frau Huhn und Frau Dr. Klaffke für das interessante Programm und die entspannte Begleitung -und an Herrn Häuser für die Gesamtorganisation!

 Elisa Griesbeck

 

P.S. (aber wichtig!):

Wir haben uns in Berlin, in dieser bunten, unkonventionellen und freien Stadt, mit zwei Diktaturen beschäftigt, die das Leben in Deutschland in den letzten hundert Jahren maßgeblich geprägt haben. In Diktaturen hat die Würde des Menschen und seine Freiheit keinen Wert. An ihre Stelle treten Terror, Gleichschaltung und Angst. Demokratie mag manchmal anstrengend sein, doch sie ermöglicht uns allen ein Leben in Würde und Freiheit – ein Leben, in dem wir etwas bewegen können. Deswegen dürfen wir nicht nachlassen, uns für unsere Demokratie stark zu machen!

 

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