Schülerinnen der 8. Klasse am Girls‘ Day
Bauingenieurin, Physikerin oder Feuerwehrfrau? Berufe nur für Männer? Keineswegs!
Genau dieser Frage konnten die Schülerinnen der 8. Klasse am Girls‘ Day, der dieses Jahr am 28.3.2019 stattfand, nachgehen. Unter dem Motto „Schnuppern, ausprobieren, selber machen!“ konnten die Mädchen einen ganzen Tag lang Einblicke in Berufsfelder gewinnen, in denen Frauen noch immer eher selten vertreten sind - Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften.
Über das Online-Portal der Girls’ Day-Homepage konnten sich die Schülerinnen zunächst über Angebote und Aktionen von Unternehmen, Betrieben und Hochschulen rund um München informieren, dann das interessanteste Angebot auswählen und sich dort anmelden, darunter z.B. das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, Knorr Bremse, die Münchner Polizei oder die Abfallwirtschaft.
Insgesamt hat der Girls‘ Day bei den Mädchen großes Interesse an diesen Berufen geweckt.
A. Hilker
Erfahrungsberichte:
Motoren- und Turbinen- Union (MTU)
Den diesjährigen Girls‘ Day verbrachte ich in der Motoren- und Turbinen-Union MTU in München. Zuerst führte uns eine Dame in einen Seminarraum. Dort erfuhren wir unseren Tagesablauf. Danach teilten wir uns in zwei Gruppen mit jeweils 15 Schülerinnen ein. Uns wurde dann von einer Dame erklärt, wie man sich dort bewerben kann. Eine Studentin im ersten Lehrjahr stellte uns dann das Dualsystem vor. Daraufhin erklärten uns drei Mädchen die Lagerlogistik. Ich hatte die Chance, zum ersten Mal etwas über den Beruf „Oberflächenbeschichter“ zu erfahren, denn zwei Mitarbeiterinnen zeigten uns in ihrer Abteilung, wie einzelne Teil beschichtet werden. Nach dem Mittagessen gingen wir zur nächsten Abteilung, in der wir unser eigenes Motormodell zusammenbauen durften. Um 14 Uhr endete das Programm.
Der Girls‘ Day in der MTU ermöglichte mir einen Einblick in die technischen Berufe. Die MTU ist sehr zu empfehlen, weil es dort sehr lehrreich ist und Spaß macht.
Nafissa, 8A
Klärwerk Gut Großlappen
Kaum waren wir im Klärwerk Gut Großlappen angekommen, ging es schon los. Wir lernten viel. Denn ein Klärwerk befindet sich im stetigen Wandel, jeden Tag geschieht etwas Neues. Schon seit 1850 gibt es Klärwerke in Deutschland, seit 1920 mit ordentlichen Bauten. Und seitdem wird täglich, stündlich weitergeforscht, um optimale Bedingungen schaffen zu können. Denn dieses Klärwerk versucht, umweltschonend zu arbeiten. Die Bakterien, die zuvor zur Reinigung des Wassers verwendet wurden, benutzen sie weiterhin für hauseigene Biogasanlagen, weshalb das Klärwerk Gut Großlappen nur zur Hälfte auf die Stromversorgung der Stadt angewiesen ist. Und ihr Ziel ist es, eines Tages vollständig unabhängig wirtschaften zu können. Wir besichtigten die Labore, denn die Hygiene des Klärwerks muss regelmäßig geprüft werden. Wir erfuhren, dass rund um die Uhr Arbeiter in Schichten über Kameras das gesamte Gut überwachen, um bei einem Notfall so schnell wie möglich reagieren zu können. Im Keller des Gebäudes, in dem uns unser Weg an Rohren vorbeiführte, die fast so breit waren wie wir lang, wurde uns erklärt, dass die Rohre extra offen zugänglich gebaut wurden, um bei einem Leck effizient arbeiten zu können. Danach fuhr uns der Bus zur Kanalbetriebszentrale, wo wir einen Rundgang durch die Örtlichkeiten machten. Wir besuchten einige Mitarbeiter in ihren Büros, die die Arbeiter in der Kanalisation koordinieren. Anschließend stellte sich einer der Abteilungsleiter vor. Er erzählte uns, dass die Frauenquote dabei sei, auf angemessene 50% zuzusteuern, sie sei sogar kurz davor. Außerdem, so berichtete er, werden auch beeinträchtigte Menschen, wie zum Beispiel Taubstumme, beschäftigt. Damit eine gute Konversation gewährleistet sei, gäbe es mehrmals Sitzungen mit Dozenten, um die Gebärdensprache an einen Teil der hörfähigen Kollegen zu vermitteln. So wird ein beidseitig profitierendes Arbeitsverhältnis geschaffen. Danach kamen wir zum praktischen Teil. Da einige Rohre der Kanalisation zu klein für Menschen sind, aber trotzdem inspiziert werden müssen, gibt es kleine fahrbare Kameras, die von oben gesteuert werden können. Ein Exemplar durften wir sogar selbst lenken. Wenn der Mensch selbst in den Untergrund steigt, gibt es aufgrund der vielen Probleme mit schlechter Luft und Gasen ein Warngerät, dass in gefährlichen Situationen einen Alarmton sendet. Wir durften bei einem durchsichtigen Rohr zusehen, wie die Rohre für die Inspektion mit Wasserdüsen gereinigt werden. Am Ende durften wir sogar selbst in die Kanalisation steigen. Natürlich mit vorheriger Sicherung.
Nach dem abschließenden Gruppenfoto war der Tag auch schon vorbei.
Mayara, 8A