Lesung der Adelbert-von-Chamisso-Föederpreisträgerin 2015 Olga Grjasnowa
„Leyla ging ins Bad, zog sich aus und betrachtete sich im Spiegel. Anerkennung hatte sie stets für ihren Körper bekommen, für den Körper einer Ballerina. Den gesunden, wohlgeformten und ideal-weiblichen."
aus Die juristische Unschärfe einer Ehe
Der Chamisso- Preis geht jedes Jahr an interessante Autorinnen und Autoren, deren Schreiben nicht zuletzt durch einen Kultur- und Sprachwechsel geprägt ist. Dieses Jahr war wieder eine ausgezeichnete Autorin für eine Lesung am SSG zu Gast: Olga Grjasnowa, geboren in Baku/Aserbaidschan, las aus ihrem am Abend zuvor preisgekrönten zweiten Roman „Die juristische Unschärfe einer Ehe."
„Das Verhältnis von Ordnung und Chaos, Bindung und Autonomie geht es in diesem Roman nicht nur in Hinsicht auf die moderne Ehe. Die Gewalttätigkeit autoritärer Strukturen, angefüttert mit dem zynischen Hedonismus des großen Geldes, bildet gewissermaßen die Leinwand, die Olga Grjasnowa bemalt."(chamisso 12/2015)
In dem der Lesung folgenden Gespräch ging es dann auch um die Frage, ob und wie man Schreiben lernen könne und wie Lesen eigenes Schreiben beeinflusse und fördere.
Die Schülerinnen der Q11 zeigten sich sehr beeindruckt von der jungen Autorin und ihrem Text, die dem Wunsch auf eine weitere Leseprobe am Ende der Veranstaltung gerne nachkam.
Michaela Werzinger
Fachbetreuerin Deutsch