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Brundibár – die Kinderoper aus dem KZ Theresienstadt

teaser brundibarDie Klasse 9a besuchte am Donnerstag, 19. November 2015, eine Aufführung der Kinderoper "Brundibár", die ergänzt wurde durch einen szenischen Prolog, erarbeitet von Sarré Musikprojekte in Kooperation mit der Europäischen Janusz Korczak Akademie in München.

In dieser Inszenierung trugen zwei Mädchen, Irma und Anna (letztere dargestellt von Rosalie Zwenzner, Klasse 9a), fiktive Tagebuchaufzeichnungen vor, in denen sie ihre Ankunft im Lager schildern, die Lebensumstände, den Schmutz, den Hunger, die Arbeit. Die Aufzeichnungen und die Oper wurden musikalisch begleitet von Orchestermusikern der bayerischen Staatstheater. Insgesamt spielten und sangen über 60 Kinder und Jugendliche jüdischer, muslimischer und christlicher Herkunft.

Das besondere Konzept dieser Inszenierung bezog den Nazi- Propagandafilm "Theresienstadt" ein, der 1944 das Leben im "jüdischen Siedlungsgebiet" als eine Idylle schilderte. Eingeblendete Bilder aus dem Film wurden beispielsweise mit einer Zwangsarbeiter-Choreografie konterkariert.

Eine äußerst beeindruckende Inszenierung, die eine besonders berührende Note bekam durch die Anwesenheit von Dagmar Lieblová, einer Überlebenden des KZ Auschwitz, die als 13jährige in Theresienstadt bei den Aufführungen mitwirkte. Ihre Stimme war immer wieder in Einspielungen (Ausschnitte aus einem Interview) während des Prologs zu hören.

Lioba Pupeter

 

Die Kinderoper Brundibár hat mir sehr gut gefallen. Alles in diesem Stück hat die wahren Lebensumstände der Inhaftierten im Konzentrationslager Theresienstadt gezeigt: auf der einen Seite die Angst und die Verzweiflung der Gefängnisinsassen und auf der anderen Seite der Versuch der Anhänger des Nationalsozialismus, Theresienstadt für Außenstehende wie das Paradies aussehen zu lassen. Die Schauspieler haben die Gefühle der Gefangenen durch Gesang und Body-Percussion sehr ausdrucksstark und eindringlich dargestellt. Mich hat das Schicksal der vielen Menschen im KZ Theresienstadt noch lange danach tief berührt.

Celina Dietze, Klasse 9a

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