P-Seminar Transforming Literature
Wir, das P-Seminar Transforming Literature, haben es uns zur Aufgabe gemacht eine Kurzgeschichte in Form von anderen Medien zu adaptieren und auf unsere eigene Art und Weise zu interpretieren.
Heraus gekommen ist ein Realfilm, eine Graphic Novel, eine Animation, ein selbst komponiertes Lied und ein Brettspiel.
Die Kurzgeschichte:
When the doctors came they said she had died of heart disease--of the joy that kills.
Louise Mallard erfährt in der Kurzgeschichte „Story of an Hour“ von der britischen Schriftstellerin Kate Chopin, dass ihr Mann Brentley Mallard bei einem Zugunfall verunglückt sei, was sie zunächst einmal in tiefer Erschütterung zurücklässt. Doch Im Laufe der Kurzgeschichte macht sie eine Veränderung durch und erkennt, dass der Tod ihres Ehemannes nicht nur Verlust und Trauer bedeutet, sondern ihr auch die Freiheit gibt, die sie niemals zuvor gehabt hat. Umso unerträglicher erscheint ihr die Nachricht, dass ihr Mann wohl doch nicht ums Leben gekommen ist, weshalb sie schlussendlich aufgrund eines Herzversagens stirbt.
In aller Kürze unser Interpretationsansatz:
Wir erkennen in der Geschichte eine deutliche Emanzipation der Frau vom Mann, erst der Tod des Mannes schenkt Louise die Freiheit, die sie sofort wieder verliert, als sie feststellen muss, dass die Nachricht vom Tod ihres Mannes nicht der Realität entspricht. Übrigens ist unsere Interpretation ein Grund von vielen, weshalb wir uns ausgerechnet für diese Kurzgeschichte entschieden haben.
In Zuge des Seminars haben wir also insgesamt fünf unterschiedliche Produkte, nach reichlicher Vorbereitung, in kleineren Gruppen erstellt, die wir euch im Folgenden gerne näher vorstellen würden.
Song:
Der Song „free?“ von Emilia und Xenia fasst die Kurzgeschichte sehr gut zusammenfasst und gibt Louises emotionale Entwicklung musikalisch wieder. Die anfänglich bedrückte triste Stimmung des Songs verändert sich und geht in eine aufmunternde und glückliche Stimmung über. Zu guter Letzt wird der Song schneller und man hört einen Herzschlag, wie in der Kurzgeschichte beschrieben, der Louises Tod ankündigt, der dann mit einem Sprechgesang Teil bezeugt wird. An dem Foto könnt ihr erkennen, wie aufwendig und komplex eine Musikproduktion ist. Den Song könnt ihr am Abend der Seminare am 14. Januar hören.
Graphic Novel:
Safa und Naoual haben die Kurzgeschichte in Form einer Graphic Novel adaptiert und dafür zwei unterschiedliche Zeichenstile verwendet, die im Gesamtbild jedoch hervorragend miteinander harmonieren. Im Grunde genommen haben sie erst einmal Panels erstellt, Skizzen gezeichnet, Outlines angefertigt, die Zeichnungen ausgemalt und dann die Texte eingefügt. Abschließend waren die beiden noch in einem Copy Shop, um ihre Graphic Novel auszudrucken und binden zu lassen. Die ganze wunderschöne Graphic Novel könnt ihr hier durchblättern.
Film
Wenn es um die Adaption von Literatur geht, darf ein klassischer Film nicht fehlen. Auch in unserem P-Seminar entstand eine Version von „The Story of an Hour“, diesmal in die moderne Zeit versetzt. Hadil, Aisa und Sheila wollten zeigen, dass auch heute, in einem weit entwickelten Land wie Deutschland häusliche Gewalt und die Unterdrückung der Frau ein vorliegendes Problem ist. Mit der Unterstützung von Freunden und Familie drehte die Gruppe einen 10-Minuten-Film, dessen Trailer ihr am Abend der Seminare am 14. Januar anschauen könnt.
Computeranimation
Animation ist einer der anspruchsvollsten und aufwendigsten Möglichkeiten eine Geschichte zu erzählen. Dieser Herausforderung stellten sich Angelina und Ranya während des P-Seminars. Verständlicher Weise haben sich die beiden entschieden, statt einer normalen Animation, bei der die Bewegungen fließend sind, eine gröbere Form, die Animatic zu verwirklichen. Auch Diese war extrem aufwendig, jedes Bild musste einzeln skizziert, gezeichnet, coloriert und eingefügt werden. Das von dem viktorianischen Zeitalter inspirierte entstandene Produkt hat alle begeistert, und hat sich auch nach der Aussage der beiden trotz des enormen Zeitaufwandes gelohnt. Ihr könnt hier die ganze, ästhetisch sehr gelungene Animation ansehen.
Brettspiel
Ein Brettspiel ist definitiv keine typische Form der Adaption.
Mobina, Leonie und Patricia haben sich jedoch entschiedenen diese ungewohnte Art der Adaption in die Tat umzusetzen. Es musste geplant, konzipiert und gebastelt werden, denn es stecken die unterschiedlichsten Schritte hinter dem Entstehen eines Gesellschaftsspieles. Das entstandene Spiel ist ein strategisches Würfelspiel mit Figuren, denn anders als bei der Kurzgeschichte verstarb Louise nicht an einem Herzinfarkt, sondern wurde ermordet. Ziel ist es, den Mörder durch geschicktes Ausschlussverfahren und etwas Glück zu finden. Um euch einen Eindruck vom Spiel machen zu können, könnt ihr euch hier einige Fotos anschauen.