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Ab sofort möglich: Online-Einschreibung für die fünften Klassen 2024/25!

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Gedenktag 22. Februar – Zeitzeugengespräch der 9. Klassen

Gedenktag teaserVor 81 Jahren, am 22. Februar 1943, starb die Namensgeberin unserer Schule als Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

 

 

 

 

 

Anlässlich dieses Gedenkens nahmen die 9. Klassen am 20. Februar 2024 an einem Zeitzeugengespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Ernst Grube teil.

Er berichtete uns von seinem Leben während des Dritten Reiches und ermutigte die junge Generation dazu, sich gegen Ausgrenzung und Hass starkzumachen.

Gedenktag text

 

 


Melanie Schneider, Martin Costa und Ina Lauberbach

 

 

 

Amalia Vavelidis aus der 9b schildert hier ihre Eindrücke von dem Zeitzeugengespräch:

 

Die drei 9. Klassen hatten am 20. Februar 2024 ein Gespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Ernst Grube. Da uns der 91-Jährige nicht in unserer Schule besuchen konnte, fand das Gespräch über Visavid statt. Ein Mitarbeiter des NS-Dokuzentrums, Thomas Rink, moderierte das Gespräch und stellte die von uns vorbereiteten Fragen.


Ernst Grube wurde 1932 in München geboren und lebte mit seiner Familie neben der Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße 3. Seine jüdische Mutter arbeitete als Krankenschwester in einem jüdischen Krankenhaus, sein Vater war evangelisch, jedoch sehr aufgeschlossen gegenüber der jüdischen Religion. Ernst Grube war das mittlere von drei Kindern.


Ernst, sein älterer Bruder Werner und seine jüngere Schwester Ruth wurden 1938 von ihren Eltern in ein Kinderheim der jüdischen Gemeinde gebracht, da sie ihre Wohnung verloren hatten. Im Kinderheim kam er zum ersten Mal mit dem jüdischen Leben, in Form der Feste und Feiertage, in Kontakt. Er erinnert sich daran, dass die Jungen den Mädchen Briefe geschrieben haben. Von Anita, dem Mädchen, dem er einen Brief schrieb, bekam er keine Antwort.


Wenn die Kinder das Heim verließen, wurden sie oft von anderen, teils auch Gleichaltrigen, mit Wörtern wie „Judenschwein“ oder einfach nur „Jude“ beschimpft. Er konnte nicht verstehen, warum „Jude-sein“ so verhasst war.
1939 wurde er in eine jüdische Schule eingeschult und zwei Jahre später wurden ihnen die sog. Judensterne auf ihre Kleidung genäht. Er beschreibt dieses Gefühl als bloßstellend, er bekam ja schließlich mit, dass die Leute wegen ihm die Straßenseite wechselten. Im nächsten Jahr wurde das Kinderheim aufgelöst.


Sehr viele Juden wurden bereits deportiert – auch seine Tanten und Onkel.
Nach einem Jahr in verschiedenen Ghettos konnten die Kinder endlich zu ihren Eltern nach Hause zurück. Die folgenden drei Jahre waren geprägt von der Frage. „Kommen wir auch irgendwann dran?“


Als 1945 der Deportationsbefehl kam, meinte er, er hätte furchtbare Angst gehabt. Mit zwölf Jahren wurde er mit seinen Geschwistern und seiner Mutter nach Theresienstadt gebracht. Das KZ war überfüllt. Ernst Grube beschreibt die Situation mit den Worten: „Die Lebenssituation war furchtbar bis grauenhaft.“
Das KZ wurde schließlich befreit und am 26. Juni 1945 konnten sie nach München zurückkehren.


Viele aus meiner Klasse waren überrascht, wie aufgeschlossen er uns über solch schreckliche Erlebnisse erzählt hat.
Wir sind sehr dankbar, dass Ernst Grube uns seine Geschichte erzählen konnte.

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